Dienstag, 12. Januar 2021

Aufs Riff gefahren- Wassereinruch, September 2018

 Wir wollten eigentlich über  Karpatos , Kos nach Samos, so war der Plan

Am 4.9.18 starteten wir Richtung Osten mit halben Wind und gesamter Besegelung von Agios Nikolaos Richtung Sitia im Osten von Kreta. Ein sehr schöner Ort als Zwischenstopp um weiter in den Osten zu Segel.

Am 5.9. haben wir gegen Mittag die östlichste Spitze Kretas erreicht. Da der Wind aus NW ziemlich auffrischte wollten wir ganz im Osten von Kreta vor Vai im Inselschatten vor Anker gehen. Die Überfahrt nach Kasos oder direkt Karpatos kann bei starkem Wind sehr ruppig werden, was wir uns nicht antuen wollten

Das Gebiet östlich der Spitze von  von Kreta ist gespickt mit Riffen , auch solchen die einen Meter unter der Wasseroberfläche aufhören, und bei unruhigem Wetter nicht zu erkennen sind.

Wir sind die Passage zwischen den Riffen Richtung Vai schon öfters Gefahren, aber dies mal hatte ich volle Segel und musste halsen. Auf meinem Plotter war kein Riff zu sehen, hatten also danach genügend Freiraum.

Plötzlich hat es kräftig gerummst und gescheppert . Mit vollen Segeln sind wir auf ein Riff gefahren, was ca 1,3m unter Wasser lag. Es ging nichts mehr vor noch zurück. Sofort habe ich alles Segel geborgen, und versucht das Riffausmaß unter Wasser festzustellen. Wir saßen mit dem gesamten Langen Kiel auf dem Riff. Trotz Wellengang habe ich einen Tauchgang unternommen um die Möglichkeit eines Freikommens ohne fremde Hilfe zu erreichen, es war auch kein anderer in der Nähe.

Nach vorne wurde das Riff etwas höher, also blieb nur der Weg nach hinten. Ein Blick in die Bilge- noch kein Wassereinbruch!

Mit Hilfe des rückwärts laufenden Motor konnten wir uns nach ca 1 Stunde selbstständig vom Riff befreien.

Ca 2 sm weiter südlich haben wir dann geankert, und ich habe mit den Schaden in ruhigem Wasser von unten genauer ansehen können. Der gesamte Kielboden war an mehreren Stellen beschädigt.

An dem Abend hatten wir kein Wasser im Schiff- ist es nochmal gut gegangen ?

Am nächsten Morgen stand das Wasser überall in der Bilge bis unter die Bodenbretter.

Mit mehreren Tauchgängen habe ich mit dem Leckabdichtungsmittel "Leak Hero " (sollte unbedingt an Bord sein) die größten sichtbaren Löcher von außen abgedichtet (unsere Solveig hat einen Betonkiel, da kommt man von innen nicht dran).

Mit Handbilgenpumpe und einer zusätzlichen Bilgenpumpe und Eimern konnten wir tatsächlich den Wasserspiegel senken und in Grenzen halten.

Was tun ? kommen wir die 50 sm zurück nach Agios Nikolaos gegen Wind und Welle. Anker hoch und versuchen, es gab keine andere Möglichkeit. 

Mit Vollgas gegen 2 m Welle und  5 Bft Wind , und ständigen entleeren mit Eimern haben wir nach 8 Stunden die Marina in Agios Nikolaos erreicht. Wir sind sofort in den Lift gefahren und wurden an Land abgesetzt. 


Auszug vom Plotter, blau ist die 5m -Linie


Der Wassereinbruch wurde zum Schluss immer schlimmer, lange hätten wir nicht weitersegeln können.

Die zügige Fahrt durchs Wasser verhinderte auch zum Teil das schnelle eindringen des Wassers.

ES IST NOCHMAL GUT GEGANGEN.

Nun mussten wir fast 3 Wochen an Land unsere restlichen Tage verbringen. Der Schaden war zu groß um schnell repariert werden zu können.




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