Donnerstag, 3. November 2016

18.09.16

Alles nur nette Leute um uns herum !

Nachdem der Motor lief , konnte ich mich dem Dieselaustritt widmen. Wie konnte nach der Überfahrt soviel Diesel im Cockpit stehen?
Und warum schmeckte plötzlich unser Wasser (2x200 Liter-Tank) auch nach Diesel?

Ursache:

Bei der extremen Schräglage nach Amorgos floss über einen zusätzlichen Entlüftungsschlauch des Dieseltanks Wasser ins Cockpit und in die BB Backskiste (das Ende war natürlich zu niedrig gelegt) . Den Entlüftungsschlauch hatte ich mir vor Abreise legen lassen, um abzulesen wieviel Diesel ich noch im Tank habe, denn es gibt sonst keine Anzeige dafür.
In der Backskiste lag allerdings auch ein alter Entlüftungsschlauch vom Wassertank der nicht verschlossen wurde, denn wir hatten ja einen neuen gelegt.

Und so hatte ich Diesel im Frischwassersystem- Riesensauerei, und wie bekommt man das weg?

Unter diesen Umständen haben wir uns entschlossen am nächsten Tag mit Zwischenstop auf der Insel Anafi nach Kreta zurück zu segeln.

19.09.2016

Bei absoluter Flaute sind wir mit Motor , er funktionierte einwandfrei ,nach Süden Richtung Anafi gestartet.
Nach ruhiger Überfahrt fiel der Anker an der Südküste in den weichen Sand vor dem kleinen Ort Petradhia.

 Ankerplatz vor Petradhia


 Frisch gefangen für 20,- Euro








 Überfahrt nach Anafi





20.09.2016

5 Uhr Anker hoch um die ca 70 sm nach Kreta zu bewältigen. Es war Wind 5, in Böen bis 7 genau aus Nord angesagt, eigentlich gute Voraussetzungen.

Nach ca 5 sm Richtung Kreta, die ersten höheren Wellen kamen schon von hinten, kam die Genua vom Mast, der Schäkel hat sich wohl gelöst.
bei dem Wind und  Seegang , dann zu zweit  alleine war an eine Reparatur nicht zu denken.

So mussten die die ganze Strecke ohne Genua, nur mit Groß und Besan bewältigen. Die Pinne wurde schwer beansprucht , und es war ein anstrengendes Segeln, zumal der Wind und die Welle stärker wurde.

23 Uhr Abend haben wir die Marina glücklich erreicht, und haben am nächsten Morgen etwas länger geschlafen

Ein schöner Törn und viel Erfahrung gesammelt
Am nächsten Morgen sprang der Motor einwandfrei an, und zwar immer wieder. Beim Motorcheck ist mir nichts aufgefallen.

Also nicht nach Kreta in den Heimathafen sondern nach NO Richtung Naxos, oder in die kleinen Kykladen. der Wind kam aus NW , also richtig um schön ins nächste Ziel zu segeln. Um die Südspitze von Ios mit Motor und dann mit voller Besegelung Richtung Naxos.

Der Wind wehte auch ca 4 Stunden aus NW und drehte später auf NNO, sodass wir unser Ziel neu festlegen mussten.
Neues Ziel die kleine Insel Amorgos, noch ca 2 Stunden segeln sehr hart am Wind , ohne Motorunterstützung hätten wir das Ziel "Ankerplatz Westküste Amorgos" nicht erreicht .

 Ankerplatz Westküste Amorgos


 Nach 3 Tagen vor Anker gab es erste Freundschaften!


Kurz nach dem Bergen der Segel -natürlich wieder bei Welle und Wind 5, kam der Motoralarm wegen Überhitzung. Mit dem Großsegel sind wir noch gerade um das Cup in ruhigeres Wasser gekommen. Wieder mal viel Glück gehabt, die Felsen und Untiefen waren in nächster Nähe.

Mit ganz schwacher Motorunterstützung sind wir dann doch noch zum Ankerplatz gekommen. Ein herrlicher Ankerplatz, nur ein paar kleine einsame Fischerboote, aber mit kaputtem Motor.

Nachdem der Anker gefallen war, habe ich den Motorraum geöffnet. Das ganze Cockpit war voller Diesel,(wo kam der her ?) und in der Motorkühlung war kein Wasser mehr.
Am Nachmittag kam noch ein sehr netter  deutscher Segler an den Ankerplatz (Zufälle gibt's!), er half mir den Fehler zu lokalisieren. Die Welle der Wasserpumpe war wohl gebrochen und schlabberte im Keilriemen, da konnte kein Wasser drin bleiben.


15.09.2016

Den Dieselverlust konnten wir nicht mehr klären , es wurde dunkel.
Eine fast schlaflose Nacht in schönster Umgebung hatten wir hinter uns.

Was tun ?
Ersatzwasserpumpe hatte ich nicht (sollte man aber haben!). Nächster Dorf 15 sm entfernt.

ich überlegte bei entsprechender Windlage aus Nord in einem Rutsch nach Kreta zu segeln, evtl Zwischenstopp auf Anafi. Großer Schlag für Anfänger und dann ohne Motor.

16.09.2016

Aber der Wetterbericht spielte nicht mit, Flaute oder sogar Wind aus Süd. Wir genießen den herrlichen Ankerplatz .

17.09.2016

Über viel telefonieren mit meinen bekannten in Kreta und auf Amorgos, entschieden wir uns in die Stadt Katapola von Amorgos schleppen zu lassen.
Nico aus Kreta besorgte mir eine neue Pumpe und ließ sie aus Athen nach Amorgos senden. Udo von Kreta versuchte einen Techniker auf der Insel ausfindig zu machen. Touristen aus Deutschland schafften es über einen Deutschen in Amorgos ein Schifferboot ausfindig zu machen, welches uns am nächsten Morgen nach Katapola schleppte und fachgerecht vor der besten Taverne festmachte.



 Abschleppdienst auf See, 200,- Euro für 3 Stunden, anstatt 250,- Euro auf Santorin für 10 Minuten!!




 ...besser kann man nicht liegen


 Abendessen mit Blick auf Solveig
neue Wasserpumpe ist eingetroffen
Santorin  vom Wasser aus hat auch seinen Reiz.

wir fahren weiter unter Motor an die Westküste von der Insel Ios. In der herrlichen einsamen Bucht (wir waren die Einzigen)von Milopotamou lassen wir auf 6 Meter in kristallklarem Wasser den Anker fallen. Schwimmen, Sonnenuntergang pur ist angesagt.

12.09.2016

Weiter nach Norden in den Stadthafen von Ios. Erstes Anlegemanöver mit Heckanker steht bevor, denn mit dem Heck zur Pier war mir bei  dem 3-4 er Wind bei meinem Langkieler zu heikel.
Also ca 25 Meter vorher Heckanker über Bord geschmissen, allerdings war der Wind stärker, sodass wir längsseits  anlegen mussten, Gottseidank war genug Platz.
Der Heckanker lag nun irgendwo im Hafenbecken, und es sollte sich am nächsten Tag noch als Vorteil erweisen.

10 Meter von der nächsten Taverne entfernt  ließ sich der Abend gut aushalten.

13.09.2016

Tagesziel Südküste Naxos

Wie ablegen, wenn der Wind einen mit 4-5 bft Wind gegen die Kaimauer drückt? ganz einfach, ich verholte die Heckankertrosse vom Heck zum Bug und zog mich mit Motorunterstützung gegen den Wind Richtung Anker- gelungenes Manöver , und wieder etwas dazugelernt.

Am Ende der langen Hafeneinfahrt ging es Richtung Norden gegen Welle und Wind 5 aus NO. Ich musste  ca 5 sm  um die Nordspitze von Ios. Ich kam nicht gegen an , trotz Motor und Segel.
An der Nordspitze genau auf Legerwall fiel dann auch noch der Motor aus. Gottseidank hatte wir Freiraum um mit einer Hals von den Felsen wegzukommen. Nochmal richtig Glück gehabt. Motor sprang nicht mehr an.
Unter Segel mussten wir zurück in den Hafen nach Ios . Mein Plan war, irgendwo in der Hafeneinfahrt zu ankern und sich  abschleppen zu lassen bis an die Hafenmauer. Allerdings fahren Ios die schnellen Speedfähren an, und die nehmen keine Rücksicht auf einen kleinen Segler mit Motorproblemen.

Kurz vor der Einfahrt probierte ich nochmal den Motor zu starten, und er sprang an, super.
Unter Motor erreichten wir dann wieder unseren alten Anlegeplatz.

Eine Weiterfahrt ohne Motordurchsicht war mit zu heikel, zumal der Motor schon früher 2 mal einen Aussetzer hatte, und der Mechaniker nie etwas gefunden hat.

Zufällig fand ich in dem kleinen Dorf einen Mechaniker, der auch lange in der BRD bei VW gearbeitet hatte, und auch noch deutsch sprach. Schnell stand fest, dass der interne Kreislauf kein Wasser mehr hatte, aber eine Überhitzung wurde nicht signalisiert. Verlor die Wasserpumpe etwa Wasser? Wir ließen den Motor längere Zeit laufen, kein Wasserverlust war zu sehen.

14.09.16

Was tun ? Hat der Motor eine Macke ? Wo ?
Weil der Wind immer noch mit 4-5 aus Nord wehte,  entschieden wir uns aus Sicherheitsgründen nach Süden zu segeln und einen Ankerplatz an der Südspitze von Ios zu suchen. Das hätte den Vorteil bei anhaltendem Motorproblem nach Kreta zurück zu segeln .

Bei herrlichem Vorwindkurs erreichten wir am Nachmittag den schönen weitläufigen Ankerplatz Manganari im Süden von Ios.
 ...guter Ankerplatz im Stadthafen von Ios
 ...mal von oben

 Ankerplatz von Manganari im Süden von Ios




















Mittwoch, 15. Juni 2016






8 oder 10mm Ankerkette, Edelstahl oder nicht?

Hier gehen natürlich die Meinungen auseinander, je nach Sicherheitsbedürfnis. ich habe mich doch für eine neue 80 Meter verzinkte  Kette entschieden, immer hin ist Solveig beladen fast 11 T schwer.


1. größerer Törn in die Kykladen . Fast Abenteuerurlaub mit vielen Problemen und somit Möglichkeiten Solveig bestens kennen zu lernen!!

Im Grunde sind Anne und ich ja Anfänger. Natürlich sind wir schon öfters mit gesegelt, aber dies ist natürlich ein Unterschied zum führen einer eigenen Jacht, den die Routine kommt natürlich erst in der Praxis, was wir in den nächsten Wochen ja noch erfahren durften.

8.9.2016
Nach vielen restlichen Arbeiten und Vorbereitungen sind wir am 8.9. zu einem geplanten 3- wöchigen Trip in die Kykladen gestartet. Ziele waren Ios, Naxos und die "Kleinen Kykladen"

Von Kreta aus ist die nächste Insel Santorin in ca 70 sm. Da der Wind meistens aus N /NW kommt mussten wir also das richtige Wetterfenster abwarten.

Bei fast Flaute sind wir dann morgens um 3 Richtung Norden unter Motor nach Santorin gestartet. Zum ersten mal kam unser neues digitales Broadband- Radar von B&G zum Einsatz. Hervorragend , jedes kleinste Fischerboot ließ sich orten, und es gab einem ein etwas sicheres Gefühl. Es ist schon ein deutlicher Unterschied zu den alten Radargeräten.

 ca 10 sm vor der Südküste von Santorin wehte es dann doch urplötzlich mit 4-5 bft genau von vorne.
um den Kurs zu halten bei 3-4 kn Fahrt ,habe ich den Rest mit Motorunterstützung zurückgelegt.
Nach 15 Stunden haben wir genau die Marina in Vlikhadas an der Südküste erreicht.

Über Funk hatte ich versucht Kontakt mit der Marina zu erhalten, was man grundsätzlich in den Inseln vergessen kann- hier meldet sich keiner! Wer nur in den Inseln segelt braucht eigentlich keine Funkeinrichtung, was auch viele nicht haben.

also bleibt nur das Ankern vor der Marina, da ich am nächsten Tag voll tanken wollte um zu sehen wieviel Diese mein 30 PS Yanmar so brauchte.

Auf 5 Meter viel  dann der Anker auf sandigem Grund. Die anschließende Tauch-Kontrolle zeige mir, dass der Anker nicht weit von den dicken Steinen lag. Anker nochmal hoch um 20 Meter weiter erneut zu ankern. Das erste Problem, Anker ließ sich nicht hochholen, weil er an der Ankerwinsch irgendwie klemmte. Es wurde schon dunkel, Problem konnte ich nicht lösen , deswegen blieben wir so liegen.

Nächster Tag versuch das Problem zu beheben. Neue Kette, neue Ankernuss, warum klemmt das Mist Ding! Der Monteur hatte vergessen den Kettenabweiser auch um ca 4 mm zu versetzen. Mit entsprechenden Unterlagscheiben konnte ich das Problem lösen.

Anker hoch und dann versucht irgendwie in die Marina zu kommen. lt Handbuch sind in der südlichen Einfahrt untiefen. Die Solveig hat nur 1,6m Tiefgang, trotzdem noch zu viel, und so fuhren wir uns mitten in der Einfahrt fest, nicht ging mehr aus eigener Kraft.

Als hätte der Marinero schon darauf gewartet, erschien er am Ufer und hat uns angeboten , Solveig für 250,- Euro freizuschleppen. Nach langem zögern habe ich zugestimmt. In noch nicht mal 10 Minuten hat uns ein gegenüberliegendes Fischerboot ohne viel Power freigeschleppt. Kein schlechter Stundenlohn dachten wir uns.
Wie wir an diesem Tag erfuhren ging es 3 weiteren Seglern so. Man kann also vermuten, das in der Einfahrt  absichtlich nicht ausgebaggert wird, den soviel kann man mit normaler Arbeit nicht verdienen.

Da wir nicht mehr in den Hafen kamen und man dort wegen der über 20 Touristenkatamarane eh nicht gerne gesehen waren sind wir 5 Meilen westlich in Akrotiri vor Anker gegangen um am nächsten Tag Santorin zu besichtigen. In Akrotiri liegt man ,bis auf südlichen Winden , sehr gut, und es fährt ein Bus direkt vom Strand in die Stadt.

 Abertausende Touristen zahlen täglich für den Sonnenuntergang auf Santorin viel Geld- wir sitzen in der 1. Reihe,kostenlos.



Wir waren ja schon etwas später in der Saison, deswegen wurden wir nicht durch die Gassen geschoben. Schön ist es hier natürlich, aber einmal und nur ein Tag reicht.


11.09.2016

Wir wollten weiter nach Norden zur Insel Ios
Bei Flaute Anker hoch und mit Motor durch die Kaldera von Santorin nach Norden.